Heimat ist eins der schönste Wörter in der deutschen Sprache, so vielbedeutend, so reich. In der portugiesischen Sprache ist es nur schwer zu übersetzen. Hier in Rio Grande do Sul haben wir die Wörter querência und pago, die dem deutschen Wort nah kommen.
Von einem unbekannten Autor habe ich folgende Bezeichnung gelesen:
„Der Mensch braucht ein Plätzchen,
und wär’s noch so klein,
von dem er kann sagen: sieh her, das ist mein!
Hier leb ich, hier lieb ich, hier ruhe ich aus,
hier ist meine Heimat, hier bin ich zu Haus!”
Um der Bedeutung von HEIMAT ein wenig näher zu kommen, bringe ich Euch hier ein paar Gedankensplitter zum Thema:
„Niemand darf seine Wurzeln vergessen. Sie sind Ursprung unseres Lebens.” – Frederico Fellini
„Die Heimat ist nie schöner, als wenn man in der Fremde von ihr spricht.” – Horst Wolfram Geißler
„Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern da, wo man verstanden wird.” – Christian Morgenstern
„Ohne Heimat sein heißt leiden.” – Fjodor M. Dostojewski
„Der ist in tiefster Seele treu, der die Heimat liebt wie du.” – Theodor Fontane
„In der Fremde erfährt man, was die Heimat wert ist.” – Ernst Wiechert
„Heimisch in der Welt wird man durch Arbeit. Wer nicht arbeitet, ist heimatlos.” – Berthold Auerbach
„Heimat ist ein geistiger Raum, in den wir mit einem jeden Jahre tiefer eindringen.” – Reinhold Schneider
„Daheim bin ich König.” – Deutsches Sprichwort
„Wir sollen dort bleiben, wo wir hingehören.” – Knut Hamsun
„Denn nichts ist doch süßer als unsre Heimat und Eltern.” – Homer
„Ich bin die Heimat durchzogen, und ich habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte.” – Theodor Fontane
Laut Duden ist Heimat „wo jemand zu Hause ist; Land, Landesteil oder Ort, in dem man geboren und oder aufgewachsen ist, oder ständigen Wohnsitz gehabt hat und sich geborgen fühlte, oder fühlt”.
Für mich ist Heimat noch viel mehr: Das ist der vertraute Hof, das zu Hause, wo die Katze die frische Kuhmilch nascht, die Bäume, auf denen die Eule bei Nacht zum Leben erwacht, das Feld, wo der Kiebitz nistet.
Heimat ist wo ich aufgewachsen bin, der Duft der Orangenblüten, der Blumen und des frischen Gemüses im Morgentau. Das Krähen der Hähne bei Morgengrauen und die runde Feuerkugel, die vor Dämmerung hinter den Horizont versinkt.
Heimat, das ist die Sprache, die ich als Muttersprache im Kreis meiner Familie gelernt habe und in der ich mich geborgen fühle.
Heimat ist ein Streuselkuchen, der noch warm und duftend aus dem Ofen kommt.
Heimat ist wo ich schaffe, bete, liebe, leide und lebe.
Heimat ist die warme Sonne, das Licht der Sterne, und die drei Marien, die über das Grab von meinem Großvater scheinen.
Meine Heimat ist auf diesem Fleckchen Erde, das einst von Deutschen urbar gemacht wurde. Ihnen kann ich nie genug dankbar für mein Stückchen Heimat sein.
Das alles ist Heimat für mich und noch viel mehr. Und was ist Heimat für Dich, liebe Leserin, lieber Leser?
HEIMAT é um vocábulo muito subjetivo e de difícil tradução. Normalmente é traduzido como pátria ou terra natal. Mas Heimat abarca muitas nuances de significado. Na linguagem gaúcha existem duas expressões que se aproximam do sentido que Heimat tem na língua alemã: minha querência e meu pago. Na coluna de hoje trago alguns aforismos de pensadores e de escritores sobre o seu significado. Na sequência apresento uma pequena reflexão sobre o que vem a ser Heimat para mim pessoalmente.