Lissi Bender, Dozentin der santa-cruzense Universität – UNISC. [email protected]
„Houve uma política do governo brasileiro de obrigar a todos os nacionais a falar a língua vernácula. Não vamos discutir, mas hoje, se posso dar um grito, seria como eu posso ainda em tempo salvar o bilinguísmo, desaparecendo lentamente devido ao rádio, à televisão e às condições sociais. O Rio Grande do Sul, que tem um nível cultural elevado, vai perder este patrimônio cultural, que enriquece o país, quando outros teriam de aprender a muito custo o alemão. Nao quero dizer que deveriam falar somente o alemão, mas que conservassem este patrimônio.” Jean Roche – um dos maiores estudiosos da imigração alemã e da vida dos descendentes de imigrantes no RS.
Was machen wir eigentlich mit unserem Leben? Was machen wir mit unseren Werten, mit unserem Gemeinschaftssinn, mit unserer Sprache? Welche Wege beschreiten wir, die uns von unserem festen Boden unserer Ahnen trennen? Warum lassen wir alles einfach verfallen? Wieso bemühen wir uns nicht mehr für die Erhaltung von all dem Guten, das unsere Vorfahren uns gelehrt haben? Warum setzen wir uns nicht verstärkt dafür ein, dass unsere deutsche Sprache uns nicht verloren geht?
Einige Leute sagen, unsere Sprache sei kein richtiges Deutsch. Andere behaupten, sie sei gar ein schlechtes Deutsch. Und ich frage mich, wer gibt uns das Maß, woran wir messen können, was richtig oder falsch, was gut oder schlecht ist. Weil wir ein anderes Deutsch sprechen als die Deutschen in Deutschland? Aber selbst dort gibt es neben der Standardsprache (dem sog. Hochdeutschen) viele Varietäten, die das Leben ihrer Sprecher bereichern. Unser Portugiesisch ist doch auch anders als das in Portugal, und niemand kommt auf die Idee zu sagen, unser Portugiesisch sei nicht richtig. Die Nordamerikaner sprechen auch ein anderes Englisch als die Briten, aber kein Amerikaner käme auf den Gedanken zu behaupten, dass sein Englisch ein schlechtes Englisch ist.
Eine Sprache kann man nicht als geschlossenes System betrachten. Eine Sprache ist ständig von unterschiedlichsten Einflüssen betroffen. Sie ist an eine bestimmte Sprachgemeinschaft gebunden, und die Veränderungen, denen ihre Sprecher unterworfen sind, wirken sich auch auf ihre Sprache aus. Sprache verändert sich ständig.
Denken wir daran, dass unserem Deutsch einstmals sogar ihre Legitimität entzogen wurde, dass sie in den Schulen verboten und ihre Sprecher diskriminiert wurden. Alle diese Vorfälle haben zu schweren Verlusten und Veränderungen geführt. Dennoch ist unsere deutsche Sprache nicht ausgestorben, sie hat sich nurdurch unsere Geschichte verändert. Sie wurde vernachlässigt, den Sprechern wurde der Stolz genommen, sie sprechen zu können. Vielleicht erkennen daher auch viele Santa Cruzenser ihre Bedeutung nicht mehr: Man kann nur Wert auf etwas legen, was man kennt und dessen Wert man erkennt. Wer also unser Deutsch nicht kennt oder seinen Wert nicht erkennt, wird es verkennen.
Unser Deutsch hat einen besonderen Wert, denn diese Sprache ist mehr als nur ein Mittel der Verständigung unter uns, in ihr lebt die Seele unsere Vorfahren. Wenn wir sie verschwinden lassen, dann verfällt auch unsere ererbte Kultur, die in der Sprache lebt und von ihr getragen wird.
Daher solltensich alle Sprecher der deutschen Sprache in unserem Lande bemühen und sich stets für ihre Beibehaltung einsetzen, damit diese Sprache nicht verloren geht. Wir alle sollten sie weiterhin verwenden und an unsere Kinder weitergeben.